Wenn es allzu gemütlich wird: „Be disruptive!“

Im Silicon Valley wurde auf Barbecue-Einladungen bis vor kurzem gefragt: „Für wen arbeitest du? – Oh, nice. Und für wen arbeitest du? – Ah, cool.“ – Seit einiger Zeit aber lautet die Frage anders: „Und, … welche Branche zerstört ihr gerade?“

Puh, da heisst es für uns Europäer erstmal tief durchatmen.
Was meinen die Tekkis mit „zerstören“? – Sie meinen genau das, was sie sagen. Zerstören. Ausradieren. Überflüssig machen. Zu einem Markstein der Geschichte degradieren. Kodak, Grundig oder die NASA sind nur einige grosse Namen, die bis vor wenigen Jahren absolut marktbeherrschende Funktion besaßen. Sie wurden überrollt von Apple, Samsung oder Space-X.

In Zeiten der Digitalen Transformation kann man nicht früh genug damit beginnen, sein eigenes Kerngeschäft in Frage zu stellen. Machen Sie doch mal ein kleines Gedankenspiel, seien Sie mal disruptiv: Wie könnten Sie Ihr eigenes Unternehmen zerstören, ausradieren, überflüssig machen? Trauen Sie sich. Sie werden überrascht sein, wieviel scheinbar destruktive Energie Sie besitzen. Und diese Energie ist in die Zukunft gesehen sehr konstruktiv. Zerstören Sie Ihre Unternehmen (in Gedanken). Denn, wenn Sie es nicht tun, wird es jemand anderes tun. Eine Studie der Singularity University in Mountain View zeigt auf, dass es in 50 Jahren etwa dreiviertel der aktuell im NASDAQ gelisteten Unternehmen nicht mehr geben wird. Das könnte auch auf das ein oder andere Dax-Unternehmen zutreffen.

Also: „Be disruptive!“